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Antrag / Anfrage / Rede

Neubau der Kreuzschule

Antrag: Neubau Kreuzschule in Holzbauweise

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung des zuständigen Ausschusses zu setzen und diesem zur Beschlussfassung vorzulegen:


Beschluss

1. Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, zu prüfen, ob der Neubau der Kreuzschule auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Jahnstadions auch in Holzbauweise, bzw. mit dem Baustoff Holz umgesetzt werden kann.

2. Für den Fall dass die Holzbauweise hier angewandt werden kann, legt die Verwaltung dem Stadtrat entsprechende Vorschläge zur Beratung und Beschlussfassung vor. In den konkreten derzeit stattfindenden Planungs- und Abstimmungsgesprächen mit den Architekten wird ab sofort auf das Anliegen der Realisierung des Schulneubaus in Holzbauweise durch den hier vorliegenden Stadtratsbeschluss hingewiesen.

3. Die Verwaltung klärt, ob für einen Neubau in Holzbauweise zusätzliche Fördermittel akquiriert werden können.


Begründung

In den letzten Jahren entwickelte sich die Bauweise mit dem Baustoff Holz stark weiter. Die Vorteile der Bauweise treten in der öffentlichen Diskussion immer mehr in den Vordergrund. Entsprechende Erkenntnisse wurden jüngst in der letzten Veranstaltung des 4. Regensburger Umwelt-Klubs durch Architekten, Wissenschaftler und Unternehmer propagiert. Derzeit wird in Regensburg der an die Grundschule Königswiesen angegliederte Kinderhort mit dem Baustoff Holz gebaut. Gleichzeitig steht seit kurzem der Siegerentwurf  des Wettbewerbs für den Neubau der Kreuzschule auf dem ehemaligen Jahnplatz fest. Ein junges Architekturbüro aus Darmstadt soll für seinen Entwurf einer mehrgliedrigen Struktur mit einzelnen Lernhäusern, die über Gänge miteinander verbunden sind, den Zuschlag erhalten.
Durch Nachfrage bei entsprechenden Experten gehen wir davon aus, dass der Siegerentwurf mit seinen mehrgliedrigen Lernhäusern mit der Holzbauweise kompatibel ist, bzw. dies auf jeden Fall geprüft werden sollte.
Damit könnte sich die Stadt Regensburg in eine ganze Reihe weiterer Städte stellen, die in den letzten Jahren Schulneu- oder Umbauten mit Holz realisiert haben. Beispielhaft seien hier das Schmuttertal-Gymnasium in Diedorf bei Augsburg oder der Erweiterungsbau der Ernst-Göbel-Schule in Höchst im Odenwald genannt.
Die Holzbauweise ist mittlerweile keine ungewöhnliche Bauart mehr. Bauliche Risiken entfallen, da sie als breit anerkannte Bauweise in die entsprechenden Regelwerke  aufgenommen ist.  Besondere Befreiungen und komplizierte Zulassungen (z.B. zum Brandschutz) sind nicht mehr erforderlich.
 


Zahlreiche Argumente sprechen für das Bauen mit Holz


1.  Anpassungsfähigkeit und flexible Bauweise

Bei Holzelementen handelt es sich um schlanke Bauteile, mit Hilfe derer sich flexibel auf neue Raumanforderungen reagieren lässt. So können Zuschnitte von Klassen- oder Fachräumen auch bei veränderten Schülerzahlen, bzw. Anforderungen an pädagogische Konzepte angepasst werden. Dieser Umstand entspricht dem Anliegen an einen inklusiven Schulcharakter in besonderer Weise.
 
2.  Energie- und Klimabilanz
 
Durch Holzbau kann der Energieverbrauch nachweislich reduziert werden. In Verbindung mit anderen natürlichen Dämmstoffen und dem bewussten Energieverbrauch kann im Gegensatz zu anderen Bauarten deutlich mehr Energie eingespart werden. Holz speichert CO2, sorgt so für eine exzellente Klimabilanz und trägt zur Verminderung des Treibhauseffektes bei. Zudem ist Holz durch die luftgefüllten Zellen ein schlechter Wärmeleiter und hat dadurch hervorragende Dämmeigenschaften, Temperaturschwankungen werden verzögert. So ist die Energieeinsparung beim Bauen und beim Wohnen durch eine Wärmedämmung in Holzgebäuden natürlich gewährleistet.
 
3.  Raumklima
 
Der Baustoff Holz ermöglicht ein lerngesundes Innenraumklima, bietet optimale Luftfeuchtigkeit, einen hohen Wohlfühlfaktor und wirkt nachweislich beruhigend. Der geringere Temperaturunterschied zwischen Wandflächen und Raumluft verhindert die Bildung von unangenehmen Luftströmungen. Auch diese Belange sollten in einem in der heutigen Zeit geplanten Schulneubau zu Gunsten einer möglichst stressfreien Arbeitsumgebung für Schüler und Lehrer berücksichtigt werden.
 
4.  Kurze Bauzeit und Materialvorteile
 
Die Bauzeit soll möglichst kurz sein und die Planung flexibel und vielfältig. Holz bietet den Architekten, Bauherren und Zimmerern viele Gestaltungsmöglichkeiten. Fertigbau wird im Holzbau schon seit Jahrzehnten angewandt. Mit Vorfertigung werden kurze Bauzeit und termingenaue Planung ermöglicht. Holz gehört zu den leichten Baustoffen, die jedoch statisch stark belastet werden können bzw. eine hohe Traglast aufnehmen können.
 
5.  Förderung der einheimischen Forstwirtschaft

Der nachwachsende Rohstoff Holz entspricht der Grundlage des nachhaltigen Denkens. Heute kann aus heimischen Wäldern der gesamte Bedarf der Holzbauindustrie gedeckt werden. Bei Holz handelt es sich in der Regel um gütekontrollierte Baustoffe. Dadurch können die Ziele einer regionalen und möglichst weitreichenden ökologischen Beschaffung leichter umgesetzt werden.
 
6.  Recycling
 
Beim Abriss bzw. Rückbau ergeben sich für Holz ausschließlich Vorteile. Kaum ein anderes Material lässt sich so umweltverträglich entsorgen und zu anderen Produkten weiter verarbeiten bis hin zur Nutzung in neuen Gebäuden.

Das Bayerische Staatsministerium des Inneren erkennt Holz als den populären Baustoff der Zukunft an: „Gerade unter dem Eindruck des Klimawandels wird immer mehr Menschen in unserem Land die überragende Bedeutung von Holz als Baustoff bewusst“, so der Bayerische Staatssekretär des Inneren, Gerhard Eck.

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