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Pressemitteilung

Echte Maßnahmen für den Radverkehr? Fehlanzeige.

Kommentar von ÖDP-Fraktionsvorsitzendem Benedikt Suttner zur aktuellen Fahrradpolitik der Stadt Regensburg

Foto: pixabay.com

Wir stellen erfreut fest, dass am Hauptbahnhof im Herbst dieses Jahres endlich zusätzliche Radl-Stellplätze geschaffen werden. Es ist zwar noch kein eigenes Parkhaus, doch es ist eine Maßnahme, die endlich die leidige Sucherei nach einem Plätzchen fürs Radl beim Umstieg auf den Zug entzerren kann. Wir haben dies 2018 beantragt, der Antrag fand sogar eine Mehrheit und schlappe vier Jahre später wird die Maßnahme umgesetzt. Das ist doch ein Grund zur Freude, oder?!

Dass die Andreasstraße in Stadtamhof Fahrradstraße wird, war schon lange fast beschlossen. Jetzt sollte die Maßnahme im Frühjahr umgesetzt werden - sogar ein Fest war geplant. Doch in der vergangenen Woche machte die Oberbürgermeisterin sprichwörtlich eine "Rolle rückwärts". In der Sitzung des Planungsausschusses, in der die Andreasstraße als eine von drei Straßen umgewidmet werden sollte, erwähnte sie auf meine Nachfrage hin nebenbei, dass sowohl die Umwidmung als auch das Fest auf Ende des Jahres nach der Herbstdult verschoben werden. Als Grund führte sie die schwierige Verkehrslage rund um die Oberpfalzbrücke, die derzeit wegen Sanierung gesperrt ist, an. Das Argument, dass eine Fahrradstraße auch ein wichtiges Zeichen sein könnte, um den Leuten gerade zu Dultzeiten den Umstieg auf den Umweltverbund nahe zu bringen, zählte für sie und die Koalition nicht. Trotz Sitzungsunterbrechung und eines intensiven Köpfe-Zusammensteckens bei den Koalitionären kamen sie dann alle wieder in den Saal und lehnten unseren zusammen mit den Grünen und der bruecke gestellten spontanen Änderungsantrag auf sofortige Ausweisung als Fahrradstraße ab.

In Regensburg traut man sich bis heute nicht, echte Maßnahmen für den Radverkehr durchzusetzen, wenn sie auf Kosten der Autofahrer gehen. Das ist erschreckend, denn die Zeit drängt uns ein Umsteuern regelrecht auf. Und deshalb dürfen wir nicht locker lassen, wir werden gebraucht als Sprachrohr für echte Wenden, beim Verkehr, bei der Wärme, beim Artenschutz und vielem mehr!

Benedikt Suttner

 

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