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persönlicher Kommentar

Zur Heizpilz-Entscheidung im Stadtrat

Beitrag von Astrid Lamby

Die "Klimakiller" Heizpilze waren im letzten Stadtratsplenum Ausgangspunkt für eine Grundsatzdiskussion. Zurecht, denn sie wurden erst in der vergangenen Amtsperiode aus guten Gründen verboten und aus dem Stadtbild verbannt – CO2 aus fossilen Brennstoffen frei zu setzen, um bei kühler Witterung im Freien wohlig-warm zu sitzen ist heutzutage schwer vermittelbar.

Nun geht es um die Gastronomie und deren Einbußen durch die Corona-Pandemie. Diese sind enorm und es ist im Sinne des Stadtrates und der Stadtbevölkerung, hier Erleichterung zu schaffen.

Dazu eignet sich die Beschlussvorlage aus der Stadtratssitzung gut – sie führt zahlreiche Maßnahmen wie Pachtnachlässe und erweiterte Freisitzflächen auf, die im Stadtrat eine breite Mehrheit gefunden hätten. So haben wir beantragt, die Heizpilze aus der Vorlage zu streichen. Denn, wenn man die Folgen bedenkt, wird die Tragweite dieser Entscheidung erst deutlich: die Möglichkeit, Heizpilze zu betreiben wird zeitlich befristet, die Herstellungsenergie - und Ressourcenverbrauch für die Herstellung - von Heizpilzen, die jetzt angeschafft werden, ist sicher keine Investition in die Nachhaltigkeit!

Die Diskussion, die nach Ablauf der befristeten Erlaubnis auf uns zukommt, wird die gleiche sein: wenn die Heizpilze doch jetzt schon einmal da sind und die Gastronomie eine solch harte Zeit hinter sich hat – sollte man sie dann nicht weiter genehmigen? Es werden doch immerhin auch Ausgleichszahlungen geleistet (40€ pro Heizpilz), um sich die „Klimaneutralität“ zu erkaufen.

Nun, unser Änderungsantrag wurde abgelehnt und so sahen wir uns (mit den Grünen und der Linken) gezwungen, eine eigentlich gute Vorlage abzulehnen. Denn die Folgen der Corona-Pandemie und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Große Krisen müssen wir mit weitem Blick im Gesamten betrachten und die Maßnahmen zur Bewältigung in Einklang bringen.

Global denken, lokal handeln wäre hier ein guter Leitsatz gewesen.

Lasst uns im Winter in (eigene) Decken gekuschelt draußen sitzen und Heizpilze meiden, die uns das Hirn verschmoren, während an den Füßen Frostbeulen erblühen. In diesem Sinne: auf eine schöne Winter-Freisitzsaison!

Autor/in:
Astrid Lamby
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