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persönlicher Kommentar

Es fehlt der Mut

Kostenloser Altstadtbus, Werbung für ÖPNV, P&R-Shuttle, attraktive Aktionen in der Altstadt, Verteuerung der Parkgebühren uvm...

Dies alles beinhaltet die Beschlussvorlage „Offensive Altstadt“ des gestrigen Planungsausschusses. Allerdings ist sie alles andere als zukunfts- und klimaschutzorientiert.

Daher und auch mit folgender Begründung mussten wir sie ablehnen:

1. Das Ziel Parkplätze vom Straßenraum in Parkhäuser zu verlagern wird mit dieser Vorlage wieder nicht erreicht werden. Schließlich wird es immer noch nicht bedeutend teurer im Straßenraum zu parken und noch dazu steht in der Vorlage direkt, dass man Autos aus dem Straßenraum nicht raushaben will, „jedoch weiterhin ein gezieltes Anfahren für kurze Erledigungen in der Altstadt ermöglicht“ Damit wird der Parksuchverkehr in der Altstadt auf viele Jahre hinaus weiterhin zementiert, bzw. schlimmer noch, geradezu ausgelöst. Denn mit den geplanten Maßnahmen wird es weiterhin zu viele kostenlose Parkplätze nah an der Altstadt geben (Stadtamhof, P&R Unterer Wöhrd). Hierzu heißt es: „Dies (eine Abschaffung des kostenlosen Parkens) soll zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht erfolgen, stellt längerfristig aber durchaus eine Handlungsoption dar.“

2. Die Änderung der Parkgebühren wird ab Mitte 2022 gelten. In den verbleibenden Jahren bis 2030 soll laut Leitbild Energie und Klima der Anteil des Umweltverbunds am Modal Split um 10% erhöht werden. Das geht nur, indem der motorisierte Individualverkehr eingeschränkt wird, um den Druck für die Verkehrswende zu erhöhen.

Der nun beschlossenen Gebührenerhöhung fehlt das Potenzial, Pkw-Fahrer wirklich zum Umstieg zu bewegen und ihr Auto stehen zu lassen. Laut Vorlage sagen die Befragten selbst, dass die Kosten zweitrangig seien: „Über 60% würden auch 2€ (und mehr) als Parkhausgebühr akzeptieren.“

Insofern müsste der Preis ja sogar deutlich über 2€ pro Stunde liegen, um ein Umdenken auszulösen. Zumal zu erwarten ist, dass - wie der vergangene Turnus - die nächste Änderung der Preise erst wieder in 10 Jahren zu erwarten ist.

3. Die positiven Aspekte von P&R verpuffen. Nur wenn Parken im Zentrum viel teuerer wird und gleichzeitig attraktive P&R-Angebote (preislich und schnelle Umsteige-Verknüpfungen) geschaffen werden, wird das klappen. Attraktives P&R wäre auch eine wesentliche Grundlage für ein gut funktionierendes Stadtbahnsystem. Dafür bräuchten wir aber P&R im Außenbereich...

4. Es bleibt weiterhin teurer mit dem ÖPNV zu fahren als mit dem Auto. Das ist weder zukunfts- noch klimaschutzorientiert...

UNSER FAZIT: ES FEHLT DER MUT ZUM NOTWENDIGEN UMSTEUERN

Autor/in:
Benedikt Suttner
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