Pressemitteilung
Keilberg: „Unbegrenztes Wachstum rächt sich!“
Diskussion um Bebauungsplan am Keilberg - Suttner: „Unbegrenztes Wachstum rächt sich!“
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Regensburg. Seit einigen Tagen wird öffentlich über mögliche Planungsfehler bei der Aufstellung des Bebauungsplans Hollerweg auf dem Keilberg diskutiert. Die ÖDP-Fraktion im Regensburger Stadtrat hofft, dass dadurch der Stadt nicht Millionenverluste entstehen. Schließlich heißt es derzeit angesichts der Haushaltslage bei allen Entscheidungen: „Können wir uns das (noch) leisten?“
In den vergangenen öffentlichen Beratungen und Abstimmungen zum Bebauungsplan, war stets die breite Mehrheit im Stadtrat (einschließlich der Grünen) davon begeistert, den wertvollen Boden am Stadtrand mit einer neuen Wohnsiedlung zuzubauen. Zu stark wog das Argument, dass neuer Wohnraum benötigt werde. Bedenken der ÖDP-Fraktion, dass hier wertvolles Grün, wertvolle Biotope zerstört werden könnten, wurden wie so oft abgeschmettert. Auch stand in der Sitzungsvorlage schwarz auf weiß, dass es dort laut Biotop-kartierung 2010 zwar in mehreren Bereichen Biotopflächen gebe, diese aber bereits im Zuge der Vorberei-tung zum Aufstellungsbeschluss neu vermessen und kartographiert wurden und eher konzentriert im nord-östlichen Bereich lägen. Sie sollten laut Vorlage weitgehend erhalten bleiben. Schließlich stimmte der Aus-schuss und Stadtrat u.a. gegen die Stimmen der ÖDP für die Weiterarbeit am Bebauungsplan. Die ÖDP-Fraktionsvorsitzenden Astrid Lamby und Benedikt Suttner: „Es darf einen nicht wundern, wenn in einem Be-reich, in dem die größte Schmetterlingsdichte im Stadtgebiet herrscht, eine Wiese über Jahre zu einem wertvollen seltenen Biotop wurde. Sollten wichtige Teile der für Wohnungen vorgesehenen Fläche im Ver-fahren als Biotop ersten Ranges nicht erkannt worden sein, ist das sehr bedauerlich. Dennoch sind wir froh über jede frühzeitige Information des Stadtrates, wenn sich Änderungen ergeben. Wir wünschen uns noch stärker als bisher, zeitnah über den genauen Verlauf und die Wertigkeit von Biotopen in Kenntnis gesetzt zu werden. Dies haben wir immer wieder auch bei anderen Vorlagen im Stadtrat angemahnt. Die Verwaltung und die Politik sind hier zum Opfer unbegrenzten Wachstumsdenkens geworden. Das ist nicht nur schade, das könnte auch sehr teuer werden. Lasst uns also endlich das Mantra vom alles entscheidenden Wachstum ablegen und Wege zum richtigen Maß und zu mehr Lebensqualität finden und gehen!“